Städtebaulicher Wettbewerb Staatsarchiv

Hintergrund

Das Staatsarchiv Bremen verwahrt als Gedächtnis der Freien Hansestadt Dokumente aus zehn Jahrhunderten. 1968 bezog das Staatsarchiv einen Neubau am Präsident-Kennedy-Platz vis-á-vis des amerikanischen Generalkonsulatgebäudes von Skidmore, Owings and Merrill. Das Ensemble aus einem zweigeschossigen Foyer/ Ausgabe/ Leseraum und Büros sowie des dahinterliegenden, travertinverkleideten Archivturm ist von hoher architektonischer Qualität – und mittlerweile als ein vorbildliches Bauwerk der Nachkriegsmoderne unter Denkmalschutz gestellt.

Die seinerzeit vorgesehene – und seit fast drei Jahrzehnten dringend erforderliche – Erweiterung des Archivbestandes über eine Erweiterung des Ensembles konnte aufgrund angespannter haushalterischer Rahmenbedingungen nicht realisiert werden. Stattdessen wurde der stetig wachsende Archivbestand in verschiedenen Interimslösungen über die Stadt verteilt.

Auf Basis einer Machbarkeitsstudie zur Realisierung der aktuellen und zukünftigen Lagerungsbedarfe auf dem bestehenden Grundstück des Staatsarchivs wurde ein Förderantrag in den Bundeswettbewerb des Förderprogramms „Nationale Projekt des Städtebaus 2021“ beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen eingebracht. Das Projekt erhielt, auch aufgrund seines besonders sensiblen städtebaulichen Umfelds, eine Förderzusage des Bundes und konnte damit endlich in die Realisierung gehen.

Um den vielfältigen Ansprüchen an das Projekt und den Belangen der Nachbarschaft gerecht zu werden, wurde für das Vorhaben ein Verfahren zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Parallel dazu wurde der europaweite Teilnahmewettbewerb für den hochbaulichen Realisierungswettbewerb vorbereitet. BPW Stadtplanung übernahm gemeinsam mit der Kanzlei Castringius Rechtsanwälte und Notare die Organisation und Abwicklung des VgV Verfahrens mit Wettbewerb nach RPW.

Fast 40 Büros haben sich zur Teilnahme beworben, 12 Büros wurden zum Wettbewerb zugelassen. Im Juni 2022 hat eine Fachjury unter Vorsitz von Herrn Prof. Volker Staab die vier besten Entwürfe des Wettbewerbs prämiert.

Der erste Preis ging einstimmig an das Büro Bruno Fioretti Marquez (Berlin). Gleichrangig auf Platz 3 lagen die beiden Dresdner Büros Peter Zirkel und Heide Lindner Architekten. Das Büro Felgendreher Olfs Köchling wurde mit einer Anerkennung gewürdigt. Die Vergabe an den ersten Preisträger ist erfolgt. Die bauliche Umsetzung soll im zweiten Quartal 2024 beginnen und bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse findet im Zeitraum von August bis Ende Oktober 2022 im Foyer des Staatsarchives statt.

aktuelle Bebauung des Staatsarchivs, Aufnahme von BPW
Wettbewerbsergebnis, Perspektive von Bruno Fioretti Marquez

Downloads

Auslobung Preisgerichtsprotokoll Anhang des Preisgerichtsprotokolls

Links

Weitere Informationen zum Architektenwettbewerb (externer Link) Informationen zur Bürgerbeteiligung (externer Link)