Berliner Platz - Osnabrück

Interdisziplinäre Mehrfachbeauftragung

In direkter Verlängerung des Neumarkts unmittelbar am Innenstadtring gelegen, hat sich das Quartier um den ersten Bahnhof Osnabrücks nach umfangreichen Kriegsschäden zu einem unattraktiven Durchgangsraum entwickelt. Baulücken, Leerstand, Profanbauten, lieblos begrünte Restflächen und - vor allem - fließender und ruhender Verkehr bestimmten über Jahrzehnte das Bild.

Die Stadt Osnabrück hat sich die funktionale und gestalterische Aufwertung dieses Ortes zum Ziel gesetzt und im Jahr 2015 im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung umfassende und fachübergreifende Konzepte für das Gebiet erarbeitet und gegeneinander abgewogen.

Drei interdisziplinäre Teams aus Städtebauern, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern haben sich der komplexen Aufgabenstellung schrittweise während drei gemeinsamer Termine mit Verwaltung, Politik, externen Fachgutachtern und Eigentümern angenähert.

Alle drei Konzepte knüpfen mit belebten Plätzen, grünen Rückzugsräumen, Radwegen unterschiedlicher Charakteristik und hochbaulichen Akzenten an das besondere Potenzial des Raumes an. Eine besondere Herausforderung während des Prozesses bestand dabei in der Herstellung eines Gleichgewichts zwischen dem notwendigen kreativen Spielraum für die Stadtplaner einerseits und den technischen Belangen der Verkehrsplanung andererseits.

Am 2. Juli 2015 empfahl das Auswahlgremium in einer finalen Sitzung unter Vorsitz des Kölner Städtebauers Prof. Andreas Fritzen einstimmig den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft von SMAQ (Stadtplanungsbüro) mit SHP (Verkehrsplanungsbüro) und Man Made Land (Landschaftsarchitekten) zur Grundlage der planerischen Vorbereitung der Neugestaltung des Quartiers entlang der Wittekindstraße zwischen Goethering/ Erich-Maria-Remarque-Ring und der Bahntrasse zu machen.

BPW Stadtplanung übernahm für die Stadt Osnabrück die Verfahrensorganisation und -durchführung. Gemeinsam wurde die kleinschrittige, iterative Verfahrenskonzeption unter teilweiser Einbeziehung der Öffentlichkeit und bei gleichzeitiger Sicherstellung einer grundsätzlich kompetitiven Ausrichtung der Mehrfachbeauftragung entwickelt.