Vom 5. bis 7. September 2024 hat sich das Büro auf den Weg nach Aarhus gemacht, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, um sich Inspirationen für die tägliche Arbeit zu holen. Zum Auftakt besuchten wir bei allerbestem Wetter das alte Rathaus von Arne Jacobsen und Erik Møller und verschafften uns vom Dach aus einen ersten Überblick über die Stadt. Anschließend ließen wir den Tag auf dem grünen und lebendigen Rooftop des Kaufhauses Sallings entspannt ausklingen.
Der zweite Tag begann mit einer Führung durch das DOKK1, dem Bibliotheks- und Kulturzentrum direkt am Hafen. Das moderne Gebäude ist ein lebendiger Treffpunkt mit vielen offenen, vielseitig nutzbaren Räumen, die allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Neben dem Bürgerservice, der Bibliothek und vielen kulturellen Angeboten beherbergt das Haus auch ein vollautomatisches Parkhaus.
Direkt nebenan durften wir bei C.F. Møller in einem sehr kurzweiligen und praxisnahen Vortrag von Julian Weyer viel über die Entwicklung des Hafengebietes lernen und dabei einiges über die Arbeitsweise der Stadt und der Planer erfahren. Nach einem kurzen Rundgang durch Aarhus ø, dem neuen Stadtteil am Meer, und einem Bad im „havnebadet“ ging es erfrischt weiter in den Stadtteil Gellerup. Dieser einstige soziale Brennpunkt wird heute umfassend modernisiert. Wir hatten das Glück, von Stephen Willacy, dem ehemaligen Stadtarchitekten, durch das Gebiet geführt zu werden und so einen Blick hinter die Kulissen der Planung zu werfen. Das Projekt „Gellerupplanen“, das den Rückbau der ehemaligen Zeilenbebauung aus den 1960er Jahren, den Ersatz durch Neubauten, die Anlage eines zentralen Boulevards, die Ergänzung durch neue Wohngebäude und die Schaffung neuer Freiflächen und Angebote umfasst, verdeutlichte uns die Herausforderungen eines umfassenden Stadtumbaus. Besonders beeindruckend war der neu angelegte Park, der den Stadtteil für Familien attraktiver machen soll und gleichzeitig der Regenwasserbewirtschaftung dient. Der Besuch im neuen Ceres Brauereiviertel mit seinem Park, ein ehemaliges Industrieareal, das in den letzten Jahren in ein modernes Wohn- und Universitätsviertel umgewandelt wurde, rundete den Tag ab.
Der letzte Tag führte uns in den Stadtteil Frederiksbjerg, ein lebhafter gründerzeitlicher Stadtteil hinter dem Bahnhof. Unser Hauptziel war die Frederiksbjerg School, die im Jahr 2016 von Henning Larsen Architects realisiert wurde und deren Fassade mit recycelten Ziegeln und Holz verkleidet ist. Innerhalb des Gebäudes gibt es viele Bewegungsangebote, die Außenräume beherbergen Sitzplätze und Spielbereiche für das Quartier und waren auch an einem sonnigen Samstag entsprechend belebt.
Anschließend ging es zum Godsbanen, dem ehemaligen Güterbahnhof, der sich u.a. mit der neuen Architekturschule und vielen Künstlerateliers zu einem kreativen Zentrum in der Stadt gewandelt hat. Hier konnten wir mit Elsebeth Terkelsen von der NGO „European Green Cities“ insbesondere über das Thema Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung sprechen. Zum Abschluss führte uns Elsebeth durch „ihr“ Inselstraßenviertel, ein ehemaliges Arbeiterquartier mit kleinen, heute sehr beliebten Häusern und einigen Gemeinschaftseinrichtungen.
Neben dem umfassenden fachlichen Input haben wir auch die intensive Zeit im Team genossen und uns noch ein bisschen besser kennengelernt. Dies war wieder sehr schön!